Impressionen des Vereinsjahrs 2024

24. Tag der Stadtgeschichte - 16. November 2024

Halle und der Kolonialismus

Dass auch deutsche Städte Teil der Kolonialgeschichte sind, liegt auf der Hand, besonders bei Kolonialmetropolen wie Hamburg, Bremen oder Berlin. Städte, die wie Halle auf den ersten Blick eine vermeintlich nachrangige Bedeutung für den Kolonialismus hatten, geraten erst in jüngerer Zeit in den Blick von Forschung, Vereinen und Initiativen. Daran anknüpfend stand zum einen der Stellenwert des Kolonialen für die Weltbeziehungen, für die politische und soziale Kultur sowie die Wirtschaftsstruktur Halles im Mittelpunkt des diesjährigen Tags der Stadtgeschichte. Zum anderen wurde nach der Bedeutung der Stadt für den deutschen Kolonialismus gefragt: Wie profitierten Individuen, Organisationen und Institutionen von kolonialen Machtgefällen und Hierarchien? Welchen Stellenwert erreichte der Kolonialismus in der städtischen Kultur, Politik und Wirtschaft? Welche Bedeutung erlangte und wie veränderte sich die städtische Erinnerung an den Kolonialismus in der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus sowie in der DDR? Welche Formen des Widerstands, der Subversion, des Eigen-Sinns und der Gegengeschichte lassen sich darüber hinaus in der hallischen Stadtgeschichte identifizieren?

Tag der Stadtgeschichte Halle 2024

Fotos: Andrea Thiele

Tag der Stadtgeschichte Halle 2024

Fotos: Eddie Peter

„(Erb-)Gesundheit“ vor Gericht. Die Umsetzung nationalsozialistischer Rassenhygiene in Halle - 14. Oktober 2024

Mit dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ vom 14. Juli 1933 legalisierte die NS-Regierung die Zwangssterilisation von Menschen mit vermeintlichen „Erbkrankheiten“. Eines der 205 „Erbgesundheitsgerichte“, vor denen die „Fortplanzungs(un)würdigkeit“ der Angeklagten verhandelt wurde, befand sich in Halle. In Kooperation mit unterschiedlichen Institutionen setzten Richter und Ärzte der Saalestadt die nationalsozialistische Sterilisationspolitik um.

Erbgesundheit vor Gericht Erbgesundheit vor Gericht Erbgesundheit vor Gericht

Erbgesundheit vor Gericht Erbgesundheit vor Gericht

Fotos: Andrea Thiele

Christoph Semler und die erste Realschule Deutschlands. - 19. August 2024

Eine Spurensuche in der Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen „Total real. Die Entdeckung der Anschaulichkeit“ mit Kurator Tom Gärtig.

Christoph Semler und die erste Realschule Deutschlands.

Fotos: Eddie Peter

Langfinger aus Leidenschaft – die gefährdeten Schätze der Marienbibliothek - 5. Juli 2024

In der Podcastreihe „True Crime History“ wurden schon einige Kriminalfälle aus Sachsen-Anhalt erzählt. In dieser Liveveranstaltung ging es um den Bücherdiebstahl. Alte und prächtige Bücher wie die der Marienbibliothek erweckten schon häufig Begehrlichkeiten von Sammlern, Wissbegierigen und anderen Nerds. Aus welchen Motiven und mit welchem Erfolg die Bücher jedoch verschwanden, konnte ebenso unterschiedlich sein, wie die Formen ihres Schutzes.

Christoph Semler und die erste Realschule Deutschlands.

Foto: Ida Karste

„Das Kind muss an die frische Luft!“ Leben ist Spiel – Spielen in Fotografie und Kunst. - 13. Mai 2024

Ausstellungsführung. Eine Ausstellung des Stadtarchivs zum Spielen in der Geschichte der Saalestadt.

Ausstellung Stadtarchiv 1 Ausstellung Stadtarchiv 2 Ausstellung Stadtarchiv 3

Ausstellung Stadtarchiv 4 Ausstellung Stadtarchiv 5 Ausstellung Stadtarchiv 6

Fotos: Andrea Thiele und Eddie Peter

100 Jahre anderes Radio in Halle - 29. April 2024

Vortragsabend in Kooperation mit der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt

Das Jubiläum eines alten Mediums war Anlass für einen Vortrag zu weitgehend unbekannten Radioaktivitäten im Raum Halle. Alex Körner skizzierte unter anderem die Versuche des Arbeiterradiobundes, von technisch Interessierten, die ab den 1960er Jahren vor allem Musik ausstrahlten, sowie Initiativen aus den lokalen alternativen Szenen, die ab 1990 den Rundfunk auch in Halle als Sprachrohr nutzen wollten.

Alexander Körner

100 Jahre Radio

Fotos: Eddie Peter

Rudolf Haym 1848/49: Erinnerung an einen liberalen Revolutionär -14. April 2024

Vortragsnachmittag in Kooperation mit dem Stadtmuseum Halle

Rudolf Haym 1848/49: Erinnerung an einen liberalen Revolutionär
Im Rahmen einer größeren Feierlichkeit wurde eine Gedenkplatte für Rudolf Haym, aber auch das Ehrengrab seiner Schwester Clara Haym auf dem St. Laurentius-Friedhof eingeweiht. Mit verschiedenen Vorträgen wurde das Werk und das Engagement Rudolf Hayms als Mitglied der Deutschen Nationalversammlung, als Politiker, Lichtfreund und Literaturwissenschaftler gewürdigt. Seine Schwester Clara Haym war eine der wichtigen Protagonistinnen für eine staatliche höhere Töchterbildung, die Haym und sein Freund Otto Nasemann tatkräftig unterstützten. 

Unter Beteiligung von Dr. Katrin Moeller

Haym

Fotos: Andrea Thiele