125 Jahre Inbetriebnahme des Wasserturms Nord in Halle (1899) – Die Ereignisse der Jahre 1893–1900
Sven Osada
Dieser Artikel ist im aktuellen Kulturfalter erschienen. Den Kulutrfalter finden Sie kostenfrei an zahlreichen Ausgabeständen im gesamten Stadtgebiet verteilt.
Ergänzend zum Artikel im Kulturfalter:
Baugeschichte des Wasserturm Nord in Halle
Allgemein
Die Gesamthöhe des Wasserturms am ehemaligen Rossplatz beträgt 54 Meter. Laut Denkmalverzeichnis der Stadt Halle ist der Wasserturm „aufwendig gestaltet“ und „stadtbildbeherrschend“. Der Generalanzeiger für Halle vom 12. November 1897 meldete „Besondere Sorgfalt ist auf eine hübsche Farbenharmonie verwendet; auf einem rothen Sockel erhebt sich gelbes Mauerwerk und weiter oben ist ein schön gegliedertes Eisenfachwerk so ausgebildet, daß sogleich als solches zu erkennen ist.“ In seinem Inneren entstanden ein Wärterzimmer für den Turmwärter und ein „Polizeiwachtlokal“. Denn die bisherige Unterbringung der Polizeibeamten während der Markttage auf dem Rossplatz bot nicht die Möglichkeit „… verirrten Kindern und betrunkenen und arretierten Personen Unterkunft zu gewähren“.
Unterbau
Der Unterbau des Wasserturms ist achteckig und 10 Meter hoch. Er besteht aus harten Materialien wie Diorit und Röhlitzer Porphyr mit Eisenschmelzverblendung. Der Durchmesser ist 15 Meter und die Grundfläche beträgt 260m². Der Unterbau ist von originellen Meeresungeheuern aus Sandstein an den Strebepfeilern umgeben. Zwischen den Strebepfeilern befinden sich Fenster und zwei Türen. Die vorherrschenden Farbtöne des Unterbaues sind rötlich.
Schaft
Der Schaft ist 14,5 Meter hoch, verjüngt sich nach oben und besteht aus gelben Klinkern. Zwei Fensterreihen gliedern den mittleren Teil des Turms und in der oberen Reihe direkt über dem Haupteingang befinden sich eine Uhr und das Stadtwappen. Ein massive Wendeltreppe aus Granit im Inneren endet oben an der umlaufenden Galerie.
Hochbehälter
Der Hochbehälter ist weit auskragend und besteht aus Eisenfachwerk mit farbenprächtiger Verklinkerung. Das Fassungsvermögen des Behälters sind 1200m³. Der Behälter selbst ist nach dem damaligen modernen System von Prof. Otto Intze in Stahlblechkonstruktion entstanden. Den Abschluss bildet ein geschweifter Helm mit Laterne und einem Knopf darauf. Gedeckt ist der Turm mit schwarzen Schiefer. Die Turmspitze soll den Türmen der städtischen Gebäude auf dem Markt ähneln.