Band 14 - Forschungen zur hallischen Stadtgeschichte
Von der Mietskaserne zur Gartenvorstadt Siedlungs- und sozialer Wohnungsbau Die Wohnungsnot wurde nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im Deutschen Reich zu einem zentralen Politikthema. Zu den herausragenden Leistungen der Weimarer Republik zählt daher der genossenschaftliche Wohnungsbau. Jede Familie sollte, per Gesetz verordnet, eine eigene finanzierbare Unterkunft bekommen. Angesichts der enormen Wohnungsnot, allein in Halle gab es damals rund 12.000 Wohnungssuchende, nahm sich erstmals der Staat ab 1918 des Themas an. Der soziale Massenwohnungsbau wurde damit zwangsläufig zur Grundlage neuer Ansätze im Städtebau und der Stadterweiterung. Dank umfangreicher staatlicher Unterstützungen konnte der Bau großangelegter Wohnanlagen und Siedlungen mit bezahlbarem Wohnraum für finanziell schlechter gestellte Bevölkerungsschichten realisiert werden. Das traf auch auf die Stadt Halle zu. Hier entstanden von 1918 bis 1933 über 9.300 staatlich geförderte Wohneinheiten in neuen Stadtteilen, Siedlungen und Wohnanlagen, die bis heute das Aussehen der Stadt prägen und Zeugnisse einer wichtigen Periode deutscher Architektur- und Sozialgeschichte sind. Halle 2010 mdv, Die AutorinKerstin Küpperbusch, geb. 1975, Studium der Kunstgeschichte und Germanistischen Literaturwissenschaft in Halle, dort 2009 Promotion in Kunstgeschichte, 2006–2009 Leiterin Öffentlichkeitsarbeit/Marketing DAStietz Chemnitz, seit 2009 Pressesprecherin des Landkreises Saalekreis. RezensionenMit ihrer fundierten Analyse habe Kerstin Küpperbusch eine wichtige Forschungslücke in der halleschen Stadtgeschichte geschlossen, meinte ihr Doktorvater, Dieter Dolgner, der in die Lesung einführte. Katja Müller, Mitteldeutsche Zeitung, 27.8.2010 Die Siedlungen und Wohnanlagen der Weimarer Zeit sind von aktueller Bedeutung, nicht nur als Zeugen der Zeitgeschichte, denn noch heute bestimmen sie wesentlich das Stadtbild. Kerstin Küpperbusch hat mit ihrer interessanten und lesenswerten Dokumentation auch ein Stück bisher wenig beachteter Stadtgeschichte ins Blickfeld gerückt. Manfred Orlick im HalleForum.de Inhalt
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