Liebe Mitglieder des Stadtgeschichtsvereins, liebe Interessierte an der Stadtgeschichte Halles,
leider müssen wir den für den 21. September geplanten Vortrag „Der hallesche ‚Wunderschatz‘ von 1625 –Sammelleidenschaft im Zeitalter der europäischen Kunst- und Wunderkammern“ mit Dr. Berit Wagner aufgrund der aktuellen Umstände nun doch absagen. Wir haben uns zunächst gegen eine virtuelle Variante entschieden, da wir fest planen, den Vortragsabend im kommenden Jahr nachzuholen. Wir konzentrieren uns jetzt weiter darauf, den Stadtgeschichtstag zu ermöglichen, daran arbeiten wir intensiv, ebenso wie an drei Bänden der „Forschungen“ sowie am aktuellen „Jahrbuch“. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten. Bleiben Sie uns gewogen.
Mit herzlichem Gruß
Holger Zaunstöck
Vereinsvorsitzender
21. September 2020
Dr. Berit Wagner (Frankfurt/Main)
Wenig ist bekannt über Halles Kunst- und Naturaliensammlungen vor 1700. Es gab sie aber: Der hallesche Medicus und Apothekenbesitzer Lorenz Hoffmann sammelte mit der Begeisterung der Späthumanisten nicht nur die üblichen Naturalien, Alchemica und Exotika aus Übersee, sondern auch spektakulär viele Gemälde, die er unter anderem Künstlern wie Lucas Cranach, Albrecht Dürer und Michelangelo Buonarroti zuordnete. Mit der im Vortrag zu skizzierenden Erforschung der bislang nahezu unbekannten Sammlung eines stadtbürgerlich-patrizischen und zugleich höfischen Akteurs wird die Frühphase der deutschen Sammlungsgeschichte neu gewichtet. Hauptquelle und Ausgangspunkt der Rekonstruktion der Ordnungs- und Erkenntnisprinzipien ist die Publikation der Sammlung im Jahre 1625. Hoffmann, der 1626 zum kurfürstlichen Leibarzt in Sachsen aufstieg, veröffentlichte damit den ersten gedruckten Katalog einer Kunstund Wunderkammer in der europäischen Kulturgeschichte.
Franckesche Stiftungen, Haus 26, Englischer Saal, 18.00 Uhr
Powered by iCagenda