Dass auch deutsche Städte Teil der Kolonialgeschichte sind, liegt auf der Hand, besonders bei Kolonialmetropolen wie Hamburg, Bremen oder Berlin. Städte, die wie Halle auf den ersten Blick eine vermeintlich nachrangige Bedeutung für den Kolonialismus hatten, geraten erst in jüngerer Zeit in den Blick von Forschung, Vereinen und Initiativen. Daran anknüpfend steht zum einen der Stellenwert des Kolonialen für die Weltbeziehungen, für die politische und soziale Kultur sowie die Wirtschaftsstruktur Halles im Mittelpunkt des diesjährigen Tags der Stadtgeschichte. Zum anderen wird nach der Bedeutung der Stadt für den deutschen Kolonialismus gefragt: Wie profitierten Individuen, Organisationen und Institutionen von kolonialen Machtgefällen und Hierarchien? Welchen Stellenwert erreichte der Kolonialismus in der städtischen Kultur, Politik und Wirtschaft? Welche Bedeutung erlangte und wie veränderte sich die städtische Erinnerung an den Kolonialismus in der Weimarer Republik, im Nationalsozialismus sowie in der DDR? Welche Formen des Widerstands, der Subversion, des Eigen-Sinns und der Gegengeschichte lassen sich darüber hinaus in der hallischen Stadtgeschichte identifizieren?
Konzeption und Leitung: Dr. Jan Kellershohn
Zum Stadtgeschichtstag erscheint im Herbst ein ausführliches Programm.
Ort: Stadtarchiv
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