Das Ehepaar Hermann (*1903) und Erna Klaetsch (*1905) dokumentierte sein Familienleben in Halle (Saale) zwischen 1930 und 1950 in zahlreichen Tagebüchern, Fotoalben und 14 selbst gedrehten Filmen. Beide Ehepartner wuchsen unter dem Eindruck der Jugendbewegung auf und formten, mitten im Nationalsozialismus, ein idyllisches, völlig auf das Private zurückgezogene „neue“ Familienleben. Die neue Wohnung in der neuen Gartenstadt, der Alltag der Ehefrau, der Schulanfang an der alternativen Diesterwegschule und die Freizeitgestaltung werden in den Filmen und Hinterlassenschaften dokumentiert. Ein Filmabend zeigt erstmals diese Dokumente und diskutiert historische Interpretationsmöglichkeiten solcher Quellen, die durch die Medienrevolutionen des 20. Jahrhunderts zunehmend durch Sammlungen erfasst sowie veröffentlicht werden. Die Diskussion beleuchtet den Widerspruch zwischen dem abgebildeten Familienglück und dem Kriegsalltag.
Konzeption: Prof. Dr. Till Kössler / Dr. Katrin Moeller
Veranstaltungsort: Diesterweg-Schule, Diesterwegstr. 38
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